Oftmals wissen wir nicht viel über den Alltag und die Besonderheiten von Regenbogenfamilien. Diese Eltern und Kinder müssen damit klarkommen, dass viele nichts über sie wissen, dass sie untervertreten sind, stigmatisiert werden oder dass ihre Familienkonstellation gar komplett abgelehnt wird.
Wenn Sie direkt auf Vorurteile oder diskriminierende Verhaltensweisen reagieren, geben Sie diesen Kindern mehr Sicherheit, unterstützen und schützen sie.
Was kann ich konkret tun?
Schaffen Sie ein inklusives, respektvolles und unterstützendes Umfeld:
- Haben Sie keine vorgefassten Meinungen über die Familienstruktur von Kindern und Jugendlichen.
- Verwenden Sie neutrale und inklusive Formulierungen: «deine Eltern», statt «dein Papa, deine Mama». Das gilt auch für Briefe und Formulare.
- Gehen Sie mit allen Eltern gleich um, ungeachtet ihres Rechtsstatus.
- Sprechen Sie die Thematik Familienvielfalt an und beziehen Sie Regenbogenfamilien explizit mit ein.
- Stellen Sie Material zur Verfügung, das die heutige Familienvielfalt zeigt (Spiele, Bücher…).
- Berücksichtigen Sie bei Aktivitäten rund um Mutter- oder Vatertag oder zum Thema Stammbaum die Familienvielfalt.
- Beantworten Sie die Fragen von Kindern und anderen Eltern zum Thema Regenbogenfamilien. Anerkennen Sie diese Familienform als gleichwertig.
- Sprechen Sie positiv über LGBTIQ-Menschen. Lassen Sie die Tatsache, dass es sie gibt, nicht unter den Tisch fallen.
Greifen Sie ein:
- Dulden Sie den alltäglichen Gebrauch von homophober/transphober Sprache nicht. Verharmlosen Sie das nicht, sondern greifen Sie sofort ein, wenn solche Ausdrücke verwendet werden. Greifen Sie das Thema später in Gesprächssituationen erneut auf.
- Zeigen Sie Kindern aus Regenbogenfamilien Unterstützung und bringen Sie Ihnen Verständnis entgegen: «Ich verstehe, dass es kein Problem ist, homosexuelle Eltern zu haben, aber ich sehe, dass die Reaktion der anderen problematisch sein kann.»
- Sorgen Sie dafür, dass homophobes oder transphobes Mobbing genau gleich wie alle anderen Arten von Mobbing im Keim erstickt wird.
Wenn Sie sich so verhalten,
- ermöglichen Sie Kindern aus Regenbogenfamilien, dass sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler nicht allein über dieses Thema aufklären müssen,
- schaffen Sie ein Klima, in dem verletzende Äusserungen, Beleidigungen und Mobbing keinen Platz haben.
Auszug aus Regenbogenfamilien – Informationsbroschüre
Veröffentlicht am 4. April 2025